Das Bohren ist ein spanendes Verfahren in der Zerspanungstechnik, bei dem eine drehende Schnittbewegung als Hauptbewegung verwendet wird. Beim Bohren wird das Material durch eine Kombination aus Rotations- und Axialbewegung des Bohrers oder Bohrwerkzeugs bearbeitet. Die Rotation des Bohrers erzeugt eine drehende Schnittbewegung, die das Material schneidet und entfernt, während die Axialbewegung den Bohrer in das Werkstück einführt und das Loch erzeugt.
Die Rotationsbewegung des Bohrers ermöglicht es, Material von der Werkstückoberfläche abzutragen und das Loch mit der gewünschten Form und Größe zu erstellen. Während des Bohrvorgangs erzeugt der Bohrer Schneidenkräfte, die die Materialabtragung bewerkstelligen. Die Kombination aus Rotations- und Axialbewegung ermöglicht die präzise Platzierung des Lochs und die Kontrolle über seine Tiefe.
Das Bohren wird in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, von der Herstellung von Löchern in Metall-, Holz- und Kunststoffwerkstücken bis hin zur Herstellung von Gewinden und anderen bearbeiteten Merkmalen. Die Wahl des geeigneten Bohrers, der Schnittgeschwindigkeit, des Vorschubs und anderer Parameter hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Werkstoff, Lochgröße und gewünschter Oberflächengüte.
Die Wirkungsweise eines Spiralbohrers ist im Wesentlichen eine Kombination aus Rotation und Axialbewegung, die es dem Bohrer ermöglicht, Material von der Werkstückoberfläche zu entfernen und Löcher zu bohren. Der Spiralbohrer wird in eine Bohrmaschine oder ein anderes geeignetes Bohrwerkzeug eingespannt. Das Werkzeug verleiht dem Spiralbohrer eine Rotationsbewegung um seine Längsachse. Diese Rotation ermöglicht es den Schneiden des Bohrers, sich in das Werkstück zu schneiden.
Während des Bohrvorgangs wird der Spiralbohrer in das Werkstück eingeführt. Dies geschieht durch eine gleichzeitige Axialbewegung, die von der Bohrmaschine oder dem Bohrwerkzeug gesteuert wird. Die Kombination aus Rotation und Axialbewegung führt dazu, dass der Bohrer sich schrittweise in das Werkstück bewegt und Material abträgt. Die Schneiden an der Spitze des Spiralbohrers sind so gestaltet, dass sie in das Werkstück eindringen und Material schneiden. Während der Bohrer sich dreht und axial vorangetrieben wird, schneiden die Schneiden das Material in kleinen Schritten ab, wodurch Späne erzeugt werden.
Die Späne, die beim Bohren erzeugt werden, werden in der Regel durch die spiralförmigen Schnecken- oder Spannuten am Bohrer abgeführt. Diese Nuten dienen dazu, die Späne aus dem Loch zu transportieren und die Entstehung von Verstopfungen zu verhindern.
Bohrverfahren
Es gibt verschiedene Bohrverfahren (Abbildung 2) in der Zerspanungstechnik, die je nach den spezifischen Anforderungen, dem Werkstückmaterial und der gewünschten Bearbeitungsqualität eingesetzt werden.
Hier sind einige gängige Bohrverfahren:
Einbohren: Das Einbohren ist das am häufigsten verwendete Bohrverfahren. Dabei wird ein Spiralbohrer verwendet, der sich durch Rotation und Axialbewegung in das Werkstück bewegt, um ein Loch zu bohren. Dieses Verfahren ist vielseitig und wird für eine breite Palette von Materialien und Anwendungen eingesetzt.
Aufbohren: Das Aufbohren ist ein Zerspanungsverfahren, bei dem ein bereits vorhandenes Bohrloch vergrößert wird. Dies kann notwendig sein, um das Loch auf die gewünschte Größe oder Toleranz zu bringen oder um eine bestimmte Oberflächengüte zu erreichen. Das Aufbohren erfolgt in der Regel nachdem ein Zentrierbohrloch oder ein Pilotloch erstellt wurde, um den Startpunkt für das Bohren zu setzen.
Senken: Das Senken ist ein Verfahren, bei dem ein Werkzeug verwendet wird, um am Boden eines vorhandenen Lochs eine konische Vertiefung zu erzeugen. Dies dient dazu, Schraubenköpfe oder andere Befestigungselemente zu versenken.
Zentrieren: Das Zentrierbohren, auch als Zentrieren oder Zentrierlochbohren bezeichnet, ist ein Bohrverfahren, das dazu dient, einen präzisen Anfangspunkt für nachfolgende Bohrungen oder Bearbeitungsschritte in Werkstücken zu schaffen.
Kernbohren: Das Kernbohren, auch als Hohlbohren bezeichnet, ist ein spezielles Bohrverfahren, bei dem größere Löcher in Werkstücken, insbesondere in Metall, Beton, Mauerwerk und anderen harten Materialien, gebohrt werden. Im Gegensatz zum herkömmlichen Bohren, bei dem Material aus dem Werkstück entfernt wird, erzeugt das Kernbohren einen zylindrischen Kern (Kernbohrkern), während das überschüssige Material als Späne aus dem Bohrloch entfernt wird.
Gewindebohren: Das Gewindebohren ist ein Zerspanungsverfahren, bei dem ein Gewinde in ein Werkstück, in der Regel in ein bereits vorhandenes Loch, geschnitten wird. Diese Gewinde dienen dazu, Schrauben, Bolzen oder andere Befestigungselemente aufzunehmen und eine sichere Verbindung herzustellen. Gewindebohren ist ein wichtiger Schritt in der Metallverarbeitung, der in verschiedenen Anwendungen verwendet wird.
Reiben: Das Reiben ist ein Präzisionsbearbeitungsverfahren, bei dem ein Reibahle oder Reibwerkzeug verwendet wird, um die Oberfläche eines vorhandenen Lochs zu verfeinern und die genaue Toleranz und Oberflächengüte zu erreichen.
Die Auswahl des richtigen Bohrverfahrens, des Bohrers und der Schnittbedingungen hängt von den spezifischen Anforderungen des Projekts und dem Werkstückmaterial ab. Die Präzision, Genauigkeit und Oberflächengüte der Bohrungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die hergestellten Produkte den Anforderungen entsprechen. Das Bohren ist eine vielseitige Technik und spielt eine entscheidende Rolle in vielen verschiedenen Fertigungsprozessen und Branchen.